Kap ist gestorben

16.7.2025 – Quelle: Zoo Karlsruhe, Photos by Rebecca Roth

Mit seinen 24 Jahren war er der älteste männliche Eisbär im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Nachdem sich sein Gesundheitszustand jedoch immer weiter verschlechtert hatte, wurde Kap heute im Zoo Karlsruhe eingeschläfert. Die beiden Zootierärzte und zwei externe Veterinäre hatten zuvor den Eisbär für eine weitere Untersuchung in Narkose gelegt.

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In den vergangenen Tagen ging es Kap merklich schlechter. Zu den bisherigen Beschwerden hatte er Probleme beim Laufen bekommen, zudem den Kopf in einer Art Schonhaltung sehr tief gehalten. Der Eisbär bekam deshalb eine Schmerzmedikation. Die Zootierärzte Dr. Marco Roller und Dr. Lukas Reese entschieden sich für eine weitere Untersuchung in Narkose. Während dieser wurde festgestellt, dass sich die Leberwerte trotz spezieller Medikation verschlechtert hatten.

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Zudem konnten bei der Untersuchung, die in Zusammenarbeit mit AniCura Karlsruhe erfolgte, im Ultraschall größere Veränderungen der Gallenblase und der Leber aufgezeigt werden. Da es keine positive Prognose gab, wurde entschieden, Kap zu erlösen. Der Körper des Tieres soll jetzt in der Pathologie untersucht werden. „Eine Sektion wird bei solchen Zootieren generell gemacht, wir erhoffen uns dadurch noch mehr Klarheit. An lebenden Großtieren sind die Untersuchungsmöglichkeiten leider begrenzt, deshalb hat die Pathologie immer eine besondere Bedeutung für uns“, sagt Roller.

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Vor rund acht Wochen hatte es begonnen, dass sich der Allgemeinzustand von Kap von einem Tag auf den anderen veränderte und den Verantwortlichen Sorge bereitete. Der Gesundheitszustand des Eisbärs wurde immer kritischer. Daraufhin wurde er bereits unter Narkose untersucht. Die Untersuchung damals brachte jedoch keinen klaren Befund zur Ursache. Zwischendurch ging es Kap auch wieder besser, was dem Zoo-Team Hoffnung machte. Durch die jetzt hinzugekommenen Probleme musste die Situation neu bewertet werden.

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Kap kam als junger Bär 2001 von Moskau nach Karlsruhe, zog allerdings 2004 in den Tierpark Neumünster e.V. um, kehrte erst viele Jahre später ins Badische zurück. Er galt als einer der genetisch wertvollsten Bären im EEP und konnte sich bereits 2022 in Hagenbeck – Tierpark und Tropen-Aquarium fortpflanzen. Am 19. Dezember 2022 wurde in Hamburg der weibliche Eisbär Anouk geboren.

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Nach seiner Rückkehr nach Karlsruhe wurden im April 2024 Kopulationen mit dem Eisbärweibchen Nuka beobachtet. Dieses brachte am 2. November vergangenen Jahres zwei Jungtiere zur Welt, von denen eines überlebte: MiKa wuchs seitdem zu einem stattlichen Jungtier heran. „Gerne hätten wir Kap nochmal ermöglicht, seine Gene weiterzugeben. Wir hatten auch immer darauf gehofft, dass er trotz seines Alters noch einige Zeit bei uns hat.

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Jetzt sind wir einfach sehr traurig über den Verlust dieses charismatischen Bären“, sagt Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.

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Mervi: Auf Wiedersehen, lieber Kap! Du wanderst nun mit vielen Eisbärenfreunden auf dem ewigen Eis umher. Du bist jenseits von Schmerz und Leid, aber wir trauern um dich. Du wirst immer einen warmen Platz in unseren Herzen haben.

Mervi: Goodbye, sweet Kap! You are now wandering on the eternal ice with many polar bear friends. You’re beyong pain and sorrow but we are mourning. You will always have a warm place in our hearts.

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8 Comments

  1. Dear Mervi,
    dear Rebecca,

    Thank you for the loving tribute to Kap’s death from Karlsruhe Zoo and the beautiful photos of you, Rebecca!
    After his time in Hagenbeck, we wished Kap many more good years in his old home Karlsruhe – it wasn’t meant to be….

    In yesterday’s report from Jens, he describes Kap with alert senses and interest in his environment, his son Nuka and his partner, despite his failing health. We fondly remember how he curiously scratched the whitewashed windscreen to take a look at mother and child.

    A sad day for an unforgettable bear!

    Britta-Gudrun

  2. Dear Mervi nd Rebecca!
    We met Kap in Hamburg. He did not look well. Then we saw him in Karlsruhe and were glad that he looked nice.
    R.I.P. dear Kap 🙁

    • Dear Mervi and Rebecca
      Thank you for this tribute to Kap.
      As with humans male Polars do not live as long as the females. I saw Kap in Hamburg so he has a special place for me.

  3. Dear Mervi!
    Thank you for this bittersweet tribute to Kap!
    When I saw Jens´ photos yesterday, I realised how malad this beautiful bear was and how little hope there was for recovery. I am very sad, but at the same time relieved that his suffering is over.
    Sleep well you beautiful bear! You were much loved and will be greatly missed.

    Hugs
    Anke

  4. Adieu,guter Kap,ruhe in Frieden,lebst ja aber in deinen Nachkommen weiter. 😢🖤

    Traurige Grüße von Brigitte

  5. Entgegen allen Wünschens und allen Hoffens haben die Verantwortlichen des Karlsruher Zoos für Kap wohl die richtige Entscheidung getroffen.
    Die Fotos und der Bericht von Jens haben gezeigt, wie schlecht es um ihn bestellt war…
    Nun ist er von weiterem Leiden erlöst und kann an der Seite von Knut und vielen anderen mehr in Freiheit durchs ewige Eis wandern… Thomas wird auch auf ihn ein Auge haben…
    In Mika und in Anouk lebt ein Teil von Kap weiter…
    Und in den vielen schönen Fotos und Videos von Rebecca…
    Auch wenn ich Kap, nach seinen wechselhaften und manchmal auch schwierigen Zeiten, noch einige “gute Jahre” gewünscht hätte,ist es nun doch anders gekommen.. Er wird in meinem Herzen bleiben…💖🐻‍❄️👋💝

  6. dear Mervi
    thank you for your touching tribute for Kap
    lieber Kap Du warst ein wunderbarer Bär und wurdest geliebt von den Menschen, die Dich umsorgten, nun ruhe in Frieden

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