22.11.2022 von Anke B
Draußen schien die Sonne und es war deutlich wärmer geworden. Wir trafen einen uns bekannten langjährigen Stammbesucher, der uns erzählte, dass es ein kleines Schmalstreifenmungo Kind gibt, das im Oktober geboren wurde. Die Fotos, die er gemacht hatte, waren superniedlich.
Das wollten wir auch sehen und so gingen wir, nach einer Umrundung der Großkatzenaußenanlagen und einem Stopp bei den schönen jungen Löwen, die sich zankten und mit den Tatzen hauten, gemeinsam ins „Haus des Jägers“.
Dort hatte gerade die Fütterung stattgefunden und so sah ich das erste Mal ganz kurz den jungen persischen Leoparden Emil in seinem Innenbereich, der ein dickes Fleischstück mit dem Maul aufnahm und nach draußen schleppte.
Auch die anderen Großkatzen waren inzwischen herein gekommen, um zu fressen. Aber der kleine Mungo lockte und wir gingen direkt durch zu den Schmalstreifenmungos. Wir hatten Glück, das Kleine noch einen Moment wach zu sehen. Es hatte laut unseres Bekannten vorher wild gespielt und getobt, so dass es jetzt müde war und kurz danach in sich zusammensackte und einschlief.
Wir konnten uns nun den anderen Tieren widmen und sahen, dass die schöne Jaguar Dame Aloha sich mit etwas an einem Seil Aufgehängten beschäftigte, das aussah wie ein schöner lockiger und langer Schweif eines Huftieres – noch mit einem Stück „Popo“ dran. Ich wollte lieber nicht wissen, von welchem Tier dieses „Spielzeug“ stammte und ging schnell weiter.
Wieder draußen, gingen wir an den Marabus und Zebras vorbei zu den Robben. Einige junge Seelöwen tummelten sich im ehemaligen Becken der Seebären und hatten viele Schaulustige angelockt. Sie warten dort wohl auf ihren Umzug in ein neues Zuhause.
Wir gingen dann zu den erwachsenen Tieren. Seelöwenmann Enzo und sein Harem durchpflügten ohne Unterlass, hin und her das Becken und zwei/drei Damen unterbrachen immer wieder ihre Bahnen mit übermütigen Sprüngen. Das wirkte munter und lebenslustig.
Das Training der Seelöwen durch Herrn Zahmel stand an und wir stellten uns an einen guten Platz an der Scheibe. Er hatte derweil bis auf eine Seelöwin alle anderen Tiere nach drinnen gebracht und begann mit ihr, die sehr motiviert wirkte, ein Einzeltraining.
Mit Handzeichen, einer Pfeife und vielen Fischen als Belohnung brachte er sie dazu zu springen, Salti zu machen, in die eine Richtung, dann in die andere zu schwimmen, ihm „Küsschen“ oder die Hand bzw. Flosse zu geben, die Zähne herzuzeigen, ein Frisbee zu holen, sich neben ihn auf die kleine Steininsel zu setzen und ihn zu umarmen.
Auch wenn man das schon öfter gesehen hat, ist es immer wieder schön und anrührend, zu beobachten, wie liebevoll Herr Zahmel mit den Robben umgeht und welche innige Bindung zwischen ihm und den Tieren besteht. Alle Zuschauer waren begeistert und es gab immer wieder Szenenapplaus.
Eine zweite Kandidatin zeigte ebenfalls, was sie kann. Vielleicht war sie neu im Training, oder sie hatte einen schlechten Tag – es gab ein paar Missverständnisse. Aber auch wenn einige Übungen noch nicht recht klappten, Herr Zahmel blieb geduldig und humorvoll und beendete die einzelnen Übungen immer mit einem positiven Ergebnis. Unser Highlight des Tages.
Langsam wurde uns kalt und wir machten uns auf den Weg zum Ausgang. Natürlich streichelte ich auf dem Weg noch das golden glänzende linke Ohr von Knuts Bronzeplastik, machte einen Abstecher in die Fasanerie, wo ich die beiden hübschen Trompetervögel, Neuzugänge aus dem Tierpark, besuchte und ging durch die Asien- und Australien Abteilung des Vogelhauses, wo ich ebenfalls meine Favoriten habe. Die Maske verkürzte auch hier meine Aufenthaltsdauer…
Im Streichelzoo streichelte ich noch die Shetlandponys, die Ziegen, Schafe und streng riechenden Böcke, die sich das gefallen ließen und besuchte Zwergesel Benny, der rechts neben den Hinterwälder Rindern stand, mir lauthals sein Leid klagte und mich damit gemeinerweise zum Lachen brachte. Natürlich hatte ich auch ein paar tröstende Worte für ihn. Er sah so klein und einsam aus…
Danach gingen wir ohne weitere Verzögerung an der großen Baustelle für die neue Nashorn Anlage vorbei zum Ausgang.
Das war ein schöner Zoobesuch mit vielen liebenswerten Tieren an einem wunderbaren Herbsttag, der alles an Farben zeigte, was man sich wünscht.
Sehr schön ist alles wieder aus meinem Lieblingszoo,dankeschön! 💓💓💓
Weiterhin die besten Wünsche in der jetzigen Situation! 👍
LG Brigitte
Dear Anke and Mervi
Thank you for your visit reports to Berlin Zoo.
It is still sad for me that the Zoo has given up Polar Bears.
Vielen Dank liebe Anke. Best wishes to all the animals in Zoo Berlin.
Liebe Anke
Vielen lieben Dank für Teil 2.
Die Schmalstreifenmungos sind ja herzallerliebst. Irgendwie erinnern sie mich an die Leipziger Rüsselhündchen.
Emil, der persische Leopard, ist ein bildhübsches Tier. Seine Fellzeichnung ist einfach wunderschön.
Für die Jaguar-Dame Aloha, gilt dies ebenso. Ihr Spielzeug ist für unsere Augen ungewohnt, aber für sie ist das bestimmt eine leckere Beschäftigung.
Dass ein Pfleger zu den Robben ins Becken steigt, finde ich toll. In München dürfen die Tierpfleger schon länger nicht zum Tier.
Ja, Benny sieht wirklich etwas traurig aus. Aber so sehen wohl alle Esel aus. Was er Dir wohl erzählt hat?
Auch wie spannend wäre es, Tiere verstehen zu können.
Herzliche Grüße,
Anita
Noch mal Danke für Euer wohlwollendes Feedback!
Liebe Anita! Auf dem Foto ist nicht Emil, sondern Shiva im Gehege nebenan zu sehen, seine Gefährtin in Spe. Sie ist ebenso schön, hat aber einen verkürzten Schwanz. Emil war leider zu schnell für mich, er schnappte sich sein Fleisch und war – zack – weg.
Ich kann gar nicht glauben, dass das Training der Robben in Hellabrunn Geschichte ist. Wie schade! Das war für mich, neben den Eisbären, immer ein Highlight in der leider(!) eingestellten Zoo-Doku “Nashorn, Zebra und Co”. Mein Liebling war der mächtige und überaus charmante Howie. Er und Herr Staatsmann waren ein tolles Team!
Liebe Grüße
Anke
Liebe Anke,
ich war ein paar Tage ziemlich unpässlich und habe heute erst die letzten Beiträge nachgelesen, also auch deinen ersten ausführlichen Bericht.
Ich liebe deine wunderbar formulierten Beschreibungen und detaillierten Beobachtungen, bei denen man glaubt dabei zu sein. Du hast Recht, über die Nahrungshintergründe sollten zartbesaitete Menschen nicht nachdenken, aber als Realisten wissen wir nur zu gut, dass der Nachschub aus den eigenen Reihen der Zootiere kommt, vor allem jenen aus den extrem vermehrungsfreudigen Gattungen…..
Esel haben es drauf Mitleid zu erheischen erst recht mit ihren klagenden Lauten.
Dein alter VW-Käfer ist ein echter Oldie und kann selbt mit Fatou mithalten, mögen beide den langen Winter gut überstehen!
Ganz herzliche Grüße und vielen Dank für deine großartigen Berichte!
Britta-Gudrun
Liebe Anke!
Ich bin sehr froh die Bewohner vom Raubtierhaus zu sehen. Der kleine Mungo schlägt in der Niedlichkeit alle anderen Tiere 🙂
Die junge Löwen bringen das Leben in das Haus. Sie sind die Geschwister. Ich bin gespannt wie es mit den Dreien weiter geht.
Die Fütterungen vom Herr Zamel sind immer interessant.
Hugs
Ludmila
Dear Anke!
I was so glad seeing Benny again. I love donkeys! Even the little mungo is a sweetie. The feeding and the training with the sea lions is always worth watching.
Thank you so much for this charming report!
Hugs from Mervi
Ich freue mich sehr über Euren Zuspruch! Danke!
Eine Korrektur muss noch sein: Ich habe den Namen von Herrn ZAHMEL falsch geschrieben. Das ist mir peinlich und tut mir leid! Phonetisch macht es keinen Unterschied, aber erst jetzt, leider zu spät, habe ich die korrekte Schreibweise gesehen.
Dear Mervi! Is it still possible to correct Mr. Zahmel’s name in my report?
If so, thank you in advance! If not, I am very sorry!
Hugs
Anke
Dear Anke!
Mission completed! 🙂
Siehe bitte den zunächst nur ‘Ultra-Kurz-Kommentar’ von vorhin
zum ersten Teil Eures Co-Workings, das natürlich etwas mehr Beachtung verdient!
Das Mungo-Baby ist ja wirklich super-niedlich!
Ja, die Seelöwen, ihre Anlage und ihre Show-Fütterung (ganz egal von wem sie gerade gemacht wurde) haben mich auch immer sehr begeistert! Dank für die Erinnerung daran und für die durchaus aussagefähigen Fotos! Du hast das natürlich alles auch wieder sehr gekonnt beschrieben!
Oh weh: ‘Vogelhaus mit Maske’ muss schon wirklich eine Herausforderung sein . .
Och Mensch, mit der Beschreibung von BENNYs (scheinbarem?)Leid hast Du mir nun wirklich die Tränen in die Augen getrieben . . .
Unbesehen des letzten Satzes danke ich Dir und Deinem Hausfotografen ganz herzlich für diesen schönen Bericht, der selbst recht Unbeweglichen die Illusion gibt, (fast) persönlich dabei gewesen zu sein.